



Gefärbt mit der Schönheit der Natur
Die Seiko Presage Classic Series
Was ist „funktionale Schönheit“ in der japanischen Kultur?
Diese Frage war der Ursprung der
Seiko Presage Classic Series
Die Antwort: eine Uhr, die mehr ist als ein Zeitmesser
ein Stück japanische Seele.
Inspiriert von der stillen Eleganz der Natur
und geprägt von handwerklicher Meisterschaft
verbindet sie zeitlose Ästhetik mit der Kunst
der Mechanik – made in Japan.
Das Presage Museum
begleitet diese Reise –
als Bühne für die Vielfalt
und den Wandel japanischer Schönheit.
In der zweiten Ausstellung
richten wir den Blick auf Menschen,
die mit der Natur leben,
aus ihr Inspiration schöpfen und die feinen,
oft unausgesprochenen Werte Japans weitertragen.
Ihre Welt ist leise, aber voller Tiefe – genau wie die Uhren, die sie inspirieren.
Wenn die Natur Teil des Alltags wird–
und Schönheit Funktion bekommt
Shoji Shimura, Atelier Shimura
In einer stillen Seitenstraße im Westen Kyotos, fernab des Trubels,
liegt ein Ort voller Poesie: das Atelier Shimura. Hier verwandeln sich Blätter, Wurzeln und Blüten in Farbe, Seide wird zur Leinwand, und aus Natur wird tragbare Kunst. Was Shoji Shimura mit seinem Team schafft,
ist mehr als Textilgestaltung – es ist ein behutsames Gespräch mit der Natur. Die Stoffe erzählen von Jahreszeiten, von Wind und Licht, von der Stille zwischen den Dingen. Und sie tragen eine Idee in sich,
die tief in der japanischen Kultur verwurzelt ist: dass wahre Schönheit dort entsteht, wo Ästhetik und Alltag eins werden.
Wo Ästhetik zur Haltung wird – und Farben zur Sprache der Natur
Vom stillen Wirken der Pflanzen und Bäume
Seit Jahrhunderten färben Menschen mit dem, was die Natur ihnen gibt – mit Wurzeln, Blättern, Beeren. Doch im Atelier Shimura hat dieser Akt etwas fast Magisches. Es ist kein bloßer Handgriff, sondern eine stille Zeremonie, ein Dank an die Pflanzen, deren Leben in Farbe übergeht. „Wir sind dankbar für das, was die Pflanzen uns schenken“, sagt jemand aus dem Atelier. „Deshalb wollen wir ihre Schönheit nicht einfach nutzen – wir wollen sie sichtbar machen. Ihre Farben erzählen von Leben.“ In alten Zeiten glaubte man, der Geist der Pflanzen könne auf die Fäden übergehen – ein Hauch von Seele, eingefangen im Stoff. Man nannte es ein traumgleiches Gebet – ein Ausdruck tiefer Liebe zur Natur.
Der Begriff kusaki-zome – das Pflanzenfärben – entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Er sollte das Ursprüngliche vom Industriellen unterscheiden, das Lebendige vom Künstlichen. Doch im Atelier Shimura ist kusaki-zome mehr als ein Wort. Es ist ein Gedanke, eine Geste, ein Dialog mit der Natur – zart, ehrfürchtig, lebendig. Ein Stück Japan, das sich durch Farbe und Faden in den Alltag webt.
Im Gespräch mit der lebendigen Natur
Die Wurzeln der Marke Shimura reichen tief – bis zu Shoji Shimuras Großmutter, Fukumi Shimura, einer renommierten Färbekünstlerin, die nicht nur Farben, sondern auch Geist in Stoffe legte. Ihr künstlerisches Vermächtnis lebt heute in ihrem Enkel weiter. Doch er fügt ihm eine neue Tiefe hinzu: die bewusste Verbindung von Natur und Kunst, von Handwerk und Haltung.
„Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist das Weitergeben der Technik“, erzählt Shimura. „Wir arbeiten mit Seidenfäden, gewonnen von Maulbeerseidenspinnern, die wir mit Farben aus Pflanzen und Bäumen färben – und dann von Hand verweben. Dabei denken wir stets daran: Die Natur ist ein lebendiges Wesen. Und während wir schaffen, sagen wir oft: Wir führen ein Gespräch mit der Natur.“
Was bedeutet funktionale Schönheit in diesem Kontext? Für Shimura ist die Antwort klar: Schönheit, die dem Leben dient. „Unsere Arbeiten haben eine Funktion – nicht nur im praktischen Sinn, sondern auch auf spiritueller Ebene. Sie sollen nicht nur nützlich sein, sondern auch die Seele nähren.“ Ein Begriff aus der Volkskunstbewegung inspiriert ihn besonders: niederschwellige Vertrautheit – Dinge, die so sehr Teil des Alltags werden, dass man ihre Präsenz kaum noch bemerkt. Und doch bereichern sie das Leben auf stille Weise. So entsteht im Atelier Shimura eine Schönheit, die nicht auffallen will, sondern sich einwebt – in das Leben, in den Moment, in uns.
Ein Strom aus Farben – im Wandel der Jahreszeiten
Farben, sagt Shoji Shimura, sind in der Welt der Pflanzen nie etwas Starres. Sie fließen, verändern sich – wie die Natur selbst. In Japan versteht man Farbe nicht als etwas Festes, sondern als etwas, das in Bewegung ist. „Pflanzenfarben sind Teil eines natürlichen Übergangs“, erklärt er. „Sie verändern sich mit den Jahreszeiten, genau wie das Leben.“ Im Atelier Shimura bedeutet das: Die Zutaten wandeln sich mit dem Jahr. Kirschblüten im Frühling, Pflaumenblüten, Blätter und Rinden im Wechsel der Monate. Jeder Farbton ist flüchtig, einzigartig im Moment – und doch Teil eines ewigen Kreislaufs. „Die Blütenblätter der Kirschblüte sterben nicht“, sagt Shimura. „Sie leben weiter – als Farbe in unseren Stoffen.“ So entstehen Farbtöne, die nicht nur das Auge berühren, sondern auch das Herz. Zarte Rosa- und Brauntöne, die mit der Zeit dunkler, sanfter, nachdenklicher werden. Farben, die nicht verblassen – sondern reifen.
Subtile Schönheit, die Japanische Ästhetik lebendig macht
„Eine Möglichkeit, klassische japanische Kultur in das moderne Leben zu integrieren, ist nicht, sie mit Pracht zu überladen“, sagt Shoji Shimura bewundernd. „Vielmehr geht es darum, sie auf subtile Weise einzufangen – mit einem Hauch japanischer Kultur.“
Die Seiko Presage Classic Series spiegelt genau dieses feine Gleichgewicht wider. Die Farbe shiroiro (reines Weiß) etwa steht für den natürlichen Farbton von Rohseide und symbolisiert Reinheit und Natürlichkeit.
Ein weiteres faszinierendes Beispiel ist sumiiro (Tinten-Schwarz). Diese Farbe erinnert an die Farbpalette der Edo-Zeit, in der es 48 verschiedene Brauntöne und 100 Grautöne gab. Sumiiro – tief und reich – war besonders bei Männern beliebt, die die Intensität und Eleganz dieser Farbe schätzten.
Die Farbe araigaki (gebleichte Kakifrucht) hingegen ruft die Atmosphäre der Edo-Zeit hervor. In dieser Epoche verbot das Shogunat luxuriöse Kleidung. Doch als Antwort darauf entstand eine Kultur feiner Verzierungen auf den Innenseiten von Kleidungsstücken, und araigaki wurde häufig für Futterstoffe verwendet – ein stilles Symbol für die raffinierten Modetrends jener Zeit.
Sensai-cha, ein Grünton mit einem Hauch von Braun, erinnert an die Teezeremonie und spiegelt die japanische Ästhetik wider, die das Unvollkommene und Schlichte schätzt.
„Ein weiterer Aspekt“, fährt Shimura fort, „ist, dass Uhren direkt auf unserer Haut sitzen. Sie sind wie unsere engsten Partner – und so behandeln wir sie mit Liebe und Zuneigung. Die Uhr muss vom Träger mit Liebe behandelt werden, und umgekehrt muss der Träger von der Uhr mit Zuneigung behandelt werden, damit beide gemeinsam wachsen können – als langjährige Partner. Das ist meiner Ansicht nach der wahre Ausdruck funktionaler Schönheit.“

Shoji Shimura, Direktor von Atelier Shimura



Denn funktionale Schönheit bedeutet mehr als nur Nützlichkeit im Alltag – sie nährt auch die menschliche Seele. Wie bei natürlich gefärbten Stoffen sind Uhren, die auf unserer Haut ruhen, unsere engsten Begleiter. Sie verlangen eine zärtliche, respektvolle Beziehung, in der beide einander bereichern.
Dinge, die die Schönheit Japans verkörpern
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Seiko Presage Classic Series
Kyotos Süßwarenkultur

Weniger Perfektion – eine süße Tradition
aus Kyoto
Aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen,
um Produkte mit modernem Charakter zu schaffen
Die Kunst der japanischen Süßigkeiten hat tief verwurzelte Traditionen, die immer noch lebendig sind. Yoshikazu Yoshimura, der achte Generationenführer eines japanischen Süßwarenhauses, das seit 1803 besteht, spricht über die entscheidende Rolle des Zuckers in der Geschichte seines Unternehmens: „Früher war Zucker viel zu teuer für die gewöhnlichen Menschen, aber als die kriegerischen Zeiten des 15. und 16. Jahrhunderts dem Frieden der Edo-Zeit (1603–1867) wichen, entwickelte sich die Kultur der einfachen Leute. Der Handel blühte auf, und das Geld begann in alle möglichen Richtungen zu fließen. Doch um die wertvolle Zuckerrationierung zu kontrollieren, verhängte das Tokugawa-Shogunat Beschränkungen darüber, wie viele Süßwarenläden Zucker verwenden durften.“ Diese Geschichte, in der sich der Wandel von knappen Ressourcen zu einem florierenden Handel widerspiegelt, zeigt, wie die Süßwarenkultur in Kyoto nicht nur die Zeit überdauert hat, sondern auch mit modernen Akzenten immer wieder neu erblüht.
Er fährt fort und erklärt, dass die Süßwarenkultur in Japan ihren wahren Aufschwung während der Edo-Zeit erlebte. „Westliche Süßigkeiten fanden ihren Platz im japanischen Bewusstsein während der Meiji-Zeit (eine Ära des raschen Wandels, die 1868 begann).“ Beim Durchblättern eines illustrierten Rezeptbuchs, das von einem seiner Vorfahren vor über hundert Jahren von Hand gezeichnet wurde, kommentiert er einige der traditionellen Produkte des Ladens mit einem modernen Twist – wie etwa „Slice Yokan“, bei dem die traditionelle Bohnenpaste auf Toast mit Butter serviert wird. Außerdem beschreibt er ein gemeinsames Projekt, bei dem eine exklusive Linie von Süßigkeiten für ein bekanntes Kaufhaus kreiert wurde.

Yoshikazu Yoshimura
Geschäftsführer von Kameya Yoshinaga in 8. Generation
Die Essenz der Zeit in einem klassischen Design
Yoshimura beschreibt einige Eigenschaften, die typisch für die Kultur Kyotos sind, und betont dabei immer wieder die Bedeutung von Balance. „Ich möchte mein Unternehmen weiter ausbauen“, erklärt er, „aber es ist wichtig, dies Schritt für Schritt zu tun und die Tradition zu wahren.“ Ein weiteres charakteristisches Element der japanischen Ästhetik erklärt er anhand eines gemeinsamen Projekts zur Süßwarenherstellung: „Ich hatte ein perfekt geformtes Stück Süßigkeit gemacht. Als ich es einem Designer eines Kunden zeigte, sagte er: ‚Es ist schön, aber vielleicht etwas zu schön. Könntest du es ein bisschen weniger perfekt machen?‘“
Als er nach seiner Meinung zur Seiko Presage Classic Series gefragt wird, spricht er mit einem Hauch von Überraschung: „Mein Vater hatte einmal eine Seiko-Uhr mit diesem Armband. Wenn ich sie heute sehe, vermischen sich diese Erinnerungen irgendwie mit denen an das Unternehmen. Ich weiß nicht mehr, wie sie mir übergeben wurde, aber irgendwann hatte auch ich eine solche Uhr – sie fühlt sich einfach klassisch an.“
Zum Thema Zeit erklärt Yoshimura: „Wenn ich Süßigkeiten mache, ist das richtige Timing entscheidend. Doch diese Zeit gehört auch den Süßigkeiten selbst. Wenn ich in der Arbeit vertieft bin, scheint die Zeit in einem Moment zu verschwinden. Wenn ich vollkommen in meiner Arbeit aufgehe, fühle ich mich an einen Ort versetzt, an dem die Zeit keine Rolle mehr spielt.“
Mit viel Kreativität und handwerklichem Geschick hat Yoshimura eine einzigartige Süßigkeit entwickelt, die die Farben und das Wesen jeder Uhr der Presage Classic Series auf besondere Weise zur Geltung bringt.
Kameya Yoshinaga ist ein traditionsreiches Geschäft, das seit über 220 Jahren besteht. Es bewahrt wertvolle Materialien wie Holzformen für Süßigkeiten, handgeschriebene Produktkataloge und Rezepte, die seit der Edo-Zeit (1603–1867), über die Meiji-Zeit (1868–1912) bis hin zur Taisho-Zeit (1912–1926) überliefert wurden.
Dinge, die die Schönheit Japans verkörpern
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Seiko Presage Classic Series
Kyotos Teekultur

Eine Geschichte, die in Traditionen verwurzelt ist
Besondere Blätter,
geformt durch regionale Merkmale
Uji, eine kleine Stadt in der Präfektur Kyoto, eingebettet zwischen den historischen Kulturzentren Kyoto und Nara, ist berühmt für ihren hochwertigen Tee. Eine Webseite der Präfektur Kyoto verfolgt die Ursprünge des Tees in Uji bis ins 13. Jahrhundert. Shogo Nakamura, der Geschäftsführer in 7. Generation von Nakamura Tokichi Honten, einem Teegeschäft mit einer Geschichte, die bis ins Jahr 1854 zurückreicht, erklärt, dass Tee zwar in vielen Teilen Japans angebaut wird, aber jede Region ihren eigenen, einzigartigen Geschmack und Typ hervorbringt. Kyoto, das in höherer Lage liegt und eine der kältesten Teeanbaugegenden Japans ist, ist besonders bekannt für den Anbau von Tee für Matcha (grüner Teepulver) und Gyokuro (süßer grüner Tee). Die besten Sorten von Tee, der für Matcha verwendet wird, sind ausschließlich aus der Region Uji zu finden.
Aufgrund des kalten Klimas, so Nakamura, verwendeten Teebauern früher Stroh, um das Sonnenlicht zu blockieren und das Wachstum der jungen Teepflanzen zu regulieren. Doch während der Muromachi-Zeit (1336–1573) war diese Methode des Abdeckens und Anbaus nur in der Region Kyoto erlaubt, und die Menschen, die von diesem edlen Tee genossen, waren hauptsächlich hochrangige Regierungsbeamte und Mitglieder der oberen Schichten der japanischen Gesellschaft.

Shogo Nakamura
Geschäftsführer von Nakamura Tokichi Honten in 7. Generation
Ein Hauch von Innovation, um Tradition immer wieder neu zu erfinden
In Bezug auf die Herausforderungen, denen die Teebranche gegenübersteht, erklärt Nakamura die enge Verbindung zwischen Teeanbau und den saisonalen Wetterbedingungen. „Schwankungen beim Niederschlag oder der Temperatur im März können die Größe der Blätter stark beeinflussen. Dieses Jahr war die Durchschnittstemperatur im Juli extrem hoch. Solche heißen Sommer sind nicht ungewöhnlich, aber wenn sie zu intensiv werden, verbrennen die Blätter und der Schaden bleibt bis zum nächsten Jahr bestehen.“ Gleichzeitig betont Nakamura, wie wichtig Geduld und der Fokus auf das Wesentliche des Geschäfts sind – gepaart mit einer Portion Innovation. „Es geht nicht nur darum, so viele Teeblätter wie möglich zu verkaufen. Wir wollen Neues schaffen und den Menschen zeigen, was unser Handwerk wirklich ausmacht. Ich möchte unseren Horizont erweitern und die Menschen mit etwas überraschen, das sie genießen können.“ Ein Beispiel für diese Innovation sind die außergewöhnlichen, zarten Teespezialitäten im Nakamura Tokichi Honten.
Obwohl Tradition für viele eine schwere Last darstellen kann, trägt Nakamura sie mit Leichtigkeit. „Ich bin mit dieser Tradition aufgewachsen“, sagt er. „Für mich ist Tradition nicht etwas Festgefrorenes, sondern etwas, das sich immer weiterentwickelt.“
Nakamura sieht die japanische Ästhetik besonders in der Farbgebung als etwas Einzigartiges. Er fühlt eine besondere Verbindung zur tiefen Sensaicha-Farbe der Seiko Presage Classic Series. „Ich weiß nicht genau, wie die Farbe gemacht wurde“, erklärt er, „aber es scheint, als wäre der Grundton grün und dann wurde braun hinzugefügt, um die Hauptfarbe zu verstärken.“
Tradition in unser modernes Leben zu integrieren – besonders durch Farben – ist eine spannende Möglichkeit, Neues aus Altem zu schaffen und gleichzeitig eine ganz neue Faszination zu wecken.